Mehr Biodiversität im Museumsgarten
Fledermäuse, Mauersegler und Wildbienen: Dank zahlreicher Massnahmen konnte das Museumsquartier Bern in den vergangenen drei Jahren einen markanten Zuwachs an Arten verzeichnen.
Seit 2022 werden im Museumsgarten, also im Bereich zwischen dem Naturhistorischen Museum Bern, dem Museum für Kommunikation und dem Bernischen Historischen Museum, Massnahmen umgesetzt, um die Biodiversität zu fördern. Von Beginn an war die ökologische Aufwertung als partizipatives Projekt angelegt: Mitarbeitende aus den Museen, Schulklassen, Lernende und Quartierbewohner:innen entwickelten gemeinsam Ideen zur Förderung der Biodiversität und setzten die Massnahmen an Aktionstagen schrittweise gemeinsam um.
So entstanden vielfältige naturnahe Lebensräume: Ruderalflächen, artenreiche Wiesen, Hecken mit Krautsäumen, Stein- und Holzstrukturen, Trockenmauern, Asthaufen und gezielte Nisthilfen. Der Garten wurde dadurch nicht nur ökologisch aufgewertet, sondern auch zu einem Erlebnisort von Lebensräumen für einheimische Pflanzen und Tiere.
Zunahme der Artenvielfalt im Stadtraum
In den vergangenen drei Jahren konnte eine deutliche Zunahme der Artenzahl von Fauna und Flora im Areal sowie der Individuenzahlen von Tieren festgestellt werden:
- Fünf Fledermausarten wurden dieses Jahr an einem Exkursionsabend entdeckt; in einem Areal, in dem zuvor keine gesichtet wurden.
- Mauereidechsen besiedeln die neu gebauten Steinstrukturen im Museumsgarten.
- Geschützte Schmetterlingsarten wie der Schwalbenschwanz oder der Südliche Kurzschwänzige Bläuling sind vor Ort zu beobachten.
- Mauersegler nisten in den eigens angebrachten Nistkästen; Wildbienen und Käfer sind in die selbst gebauten Insektenhotels eingezogen.
Der Museumsgarten hat sich so zu einem ökologisch bedeutsamen Trittstein im Netzwerk naturnaher Flächen der Stadt Bern entwickelt – und gleichzeitig zu einem beliebten Ort für Begegnung, Bildung und Erholung. Der Garten zeigt beispielhaft, wie sich Natur im urbanen Raum nicht nur erhalten, sondern aktiv fördern lässt.
Die Entwicklungen und Beobachtungen stützen sich auf das Gutachten "Naturwerte im Museumsquartier Bern" von Franziska Witschi (Büro Witschi), veröffentlicht am 5. Juni 2025.